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Besser als ein Passwort
Eintippen war gestern: Mit biometrischen Verfahren wie Fingerabdrucksensoren und Gesichtserkennung lassen sich Office-Notebooks, Smartphones und Tablets vor unbefugtem Zugriff schützen.
Notebooks, Tablets oder auch Smartphones sollte man sicher gegen fremde Zugriffe schützen. Man hat sie schließlich immer dabei, sodass sie verloren gehen oder gar entwendet werden können. Wer dann auf das System kommt, erhält Zugriff auf eine Vielzahl persönlicher Dokumente, Fotos – bis hin zu Zugangsdaten für Konten und Cloud-Services.
Passwörter sind ein guter Schutz, wenn man sich denn die Mühe macht, vernünftige zu vergeben. Die Praxis zeigt jedoch, dass viel zu oft unsichere Passwörter zum Einsatz kommen: „123456“, „Passwort“ und „Hallo“ zählen einer aktuellen Studie zufolge auch heutzutage noch zu den meistverwendeten Passwörtern. Dabei ginge es auch deutlich sicherer – wie mit biometrischen Verfahren, die mittlerweile zahlreiche Smartphones, jedoch auch Office-Notebooks anbieten. Zum Einsatz kommen hier insbesondere Gesichtserkennung, Fingerabdrucksensoren, Iris-Scanner und Stimmerkennung.
Windows 10: „Hello“ als gute biometrische Grundlage
Standardmäßig gibt es unter Windows 10 das relativ sichere Windows „Hello“, das inzwischen von allen PC-Herstellern wie Acer, Lenovo, HP oder Asus unterstützt wird. Die biometrische Zugangskontrolle arbeitet auf der Basis eines Fingerabdrucksensors oder mit der Gesichtserkennung der Kamera, je nachdem, was hardwareseitig verfügbar ist. Somit erhalten Windows-Benutzer dreimal schnelleren Zugang zum System als durch die Eingabe von entsprechenden Passwörtern. Sie können dabei sowohl die klassische Windows-Zugangskontrolle steuern als auch Kaufvorgänge im Internet oder den Zugang zu weiteren Produkten wie dem Outlook-Kalender oder Skype. Zusätzlich lässt sich als Zweitschlüssel ein klassischer Passwortcode definieren.
Das Problem: Alle diese Verfahren können in ihrer Standardkonstellation mit Tricks und krimineller Energie überlistet werden. Laut Consumentenbond, dem nie¬derländischen Gegenstück zu den deutschen Verbraucherzentralen, lassen sich beispielsweise bei vier von zehn geteste¬ten Smartphones die Gesichtserkennungs¬systeme mit mehr oder weniger guten Porträtfotos austricksen. Immerhin kann Apple mit der Face ID als hochgradig sicher punkten und bei einigen Herstellern konnte man mit der „Erhöhten Sicherheit“ die Geräte gegen solche Tricks absichern. Die Identifizierung dauert dann zwar einige Sekundenbruchteile länger, was in Anbetracht der zusätzlichen Sicherheit aber wohl durchaus zu verschmerzen ist.
Mithilfe künstlicher Intelligenz sind manche Systeme zur Gesichtserkennung allerdings durchaus intelligenter als andere. Beispiel HP: Der Hersteller hat einige praktische Privacy-Lösungen entwickelt, um insbesondere die Geräte, die für den Office-Betrieb gedacht sind, noch sicherer zu machen. HP verwendet hier beispielsweise bei den Elitebooks die in Kooperation mit Intel V-Pro-Prozessoren entwickelte hardwaregestütz¬te Multi-Faktor-Authentifi¬zierung, die auf unterschiedliche Art und Weise die Sicherheit erhöhen soll. Neben biometrischen Verfahren, die auf Besitz basieren, wie zum Beispiel dem eigenen Fingerabdruck oder der Gesichtserkennung, kommen Elemente zum Einsatz, die auf Wissen beruhen, etwa geometrische Muster oder Passwörter, die nur derjenige kennt, der sie eingerichtet hat. Dank Künstlicher Intelligenz lassen sich so Zugriffe durch Benutzer oh¬ne Berechtigung besser unterbinden. Anders als bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung, die im Banking-Umfeld immer häufiger Konten absichert, kommt dabei auf Wunsch dann noch ein dritter Faktor dazu, der aus der Beschaffenheit des jeweiligen Prozessors resultiert.
Zusätzlich verwendet HP bei zahlreichen Notebooks die Sure-View-Technologie: Der Nutzer kann beispielsweise im Flieger per Knopfdruck den Bildschirm so verändern, dass nur noch derjenige, der direkt davor sitzt, etwas darauf erkennen kann. Wer seitlich sitzt und einen unerlaubten Blick riskiert, sieht nur einen weißen Bildschirm. HP Sure View ist inzwischen in der verbesserten dritten Generation für zahlreiche Non-Touch-Bildschirme verfügbar und funktioniert nur im Querformat.